Weidetierhalter im Landkreis Cuxhaven provozieren Weidetierrisse durch Wölfe

29. Oktober 2025

Im Jahre 2007 wurde der erste Wolf nach über 150-jähriger Abwesenheit in Niedersachsen wieder heimisch. Im Jahr 2012 wurden die ersten Welpen im Raum Munster gefilmt. Seit dem Sesshaftwerden des ersten Wolfs sind nun über 15 Jahre vergangen. Viel Zeit in der sich die Wölfe in Niedersachsen ausbreiten konnten und sehr viel Zeit um einen flächendeckenden Herdenschutz zu etablieren.
Wie erwartet, hat sich der Wolf inzwischen ausgebreitet – der Herdenschutz ist jedoch bei weitem noch nicht flächendeckend vorhanden.

Dies hatte jüngst im Bereich Cuxhaven erschütternde Auswirkungen: Im Laufe des Jahres wurden mehrfach Rinder von Wölfen angegriffen. Die Rinder waren auf ihren Weiden dem Wolf völlig schutzlos ausgeliefert. Die Lösung soll jetzt nach der gestern vorläufig vom Verwaltungsgericht Stade bestätigten Ausnahmegenehmigung der zuständigen Behörde der Abschuss eines Wolfes sein.
„Es kann nicht sein,“ sagt Jörg Zidorn, zweiter Vorsitzender der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe e.V. „dass nach so vielen Jahren der Wolfsanwesenheit immer noch ungeschützte Weidetiere draußen stehen, teilweise vernachlässigt und unterernährt! Wo ist hier das Veterinäramt? Die Wölfe werden regelrecht angefüttert!“ so Zidorn weiter.
Fakt ist, dass Rinderhaltende für den Herdenschutz in den Präventionsgebieten, und so eines ist der Kreis Cuxhaven, eine finanzielle Unterstützung erhalten, die bis zur vollständigen Kostenübernahme des gesamten Materials reicht. Abgerufen wurden die Förderungsmöglichkeiten allerdings von keinem der betroffenen Weidetierhaltenden.

Dass Wölfe geschossen werden sollen, weil einige Weidetierhaltende Ihr Tiere trotz Fördergelder nicht schützen wollen, ist für Zidorn völlig unverständlich, denn es ist nachgewiesen, dass ein gut durchgeführter Herdenschutz weitestgehend vor Übergriffen durch Wölfe schützt.

Jörg Zidorn führt weiter aus, dass es in der nächsten Saison wieder zu Übergriffen auf Weidetiere kommen wird, wenn sich an der Situation des Herdenschutzes nichts ändert. Dies gilt es zu verhindern, z.B. dadurch, dass die Veterinärämter die Verpflichtung der Weidetierhaltenden zum Schutz Ihrer Tiere vor Beutegreifern endlich prüfen und ggf. sanktionieren. (Pressemeldung GzSdW vom 29.10.25)

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