Fragen der Leser zum Buch „Die Weisheit der Wölfe“ – Teil II

17. März 2018

Foto: pixabay

Immer wieder stellen mir die Leser Fragen zum Buch „Die Weisheit der Wölfe„, die ich hier gerne beantworten möchte.

Was glauben Sie, macht den Erfolg Ihres Buches „Die Weisheit der Wölfe“ aus?

Ich bin überrascht aber auch sehr dankbar, dass sich die „Weisheit“ seit Erscheinen im Oktober 2017 immer noch auf der Spiegel-Bestsellerliste hält. Es gibt ja sehr viele Wolfsbücher (einige davon auch von mir). Vielleicht ist die „Weisheit“ so einzigartig, weil in diesem Buch die Wölfe aus einem anderen Blickwinkel gezeigt werden, so wie wir sie bisher nicht kannten.

Bei meinen Fachbüchern habe ich stets versucht, die Emotionen herauszulassen, neutral und objektiv zu berichten. Aber dann verstand ich, dass Wölfe ein Thema sind, das man nicht neutral angehen kann. Man muss Farbe bekennen, muss sich auf eine Seite stellen.
Es geht mir nicht darum, gegen jemanden zu sein, sondern darum, für die Wölfe zu sprechen. Zu beschreiben, wie sie wirklich sind.
Wölfe und Hunde sind das Vehikel, durch das ich ein völlig neues Verständnis für das Leben und die Natur schaffen kann; das nichts zu tun hat mit den Tieren selbst. Sie sind nur das Werkzeug, die Metapher die es mir möglich machen, über den menschlichen Zustand zu reden. Und zwar auf eine Art und Weise, die wirkt.
Würde ich allgemein darüber reden, würde mir niemand zuhören. Würde ich wissenschaftlich schreiben, würden mich nur wenige verstehen. Spreche ich aber über Hunde oder Wölfe, dann erreiche ich die Menschen und bekomme ihre Aufmerksamkeit. Darum bin ich den Wölfen und Hunden so dankbar, dass sie es mir möglich machen, etwas in meinem Schreiben auszudrücken wie nie zuvor.

Was sind Ihre weiteren Pläne und Projekte? Werden wir uns demnächst wieder auf ein Wolfsbuch freuen können?

Aktuelle „wölfische“ Projekte, an denen ich arbeite oder die ich plane, sind ein Kinderbuch und ein Roman/Umweltkrimi. Der spielt in Montana und es geht um den klassischen Kampf zwischen Gut und Böse und um die Frage, wie weit wir gehen dürfen, um die zu schützen, die wir lieben.
Und natürlich hört mein Kopf nie auf, zu arbeiten. Es gibt also noch viele – auch nicht-wölfische – Ideen.
Zuerst jedoch wird im Oktober 2018 mein neues Hundebuch erscheinen: „Die Weisheit alter Hunde. Nichts bereuen, gelassen sein, erkennen, was wirklich zählt – Was wir von grauen Schnauzen über das Leben lernen können.“ Weitere Infos im Laufe der nächsten Monate auf meinem Blog.

Foto: Gunther Kopp

Wie ist das mit den Wölfen in Deutschland? Verfolgen Sie das Geschehen?

Ja, natürlich verfolge ich das Geschehen. Immerhin gebe ich seit 1990 schon das Wolf Magazin heraus. Auch mein monatlicher kostenloser Online-Newsletter berichtet über Wölfe. Allerdings lege ich hier großen Wert darauf, nur über die Ereignisse zu berichten, die von offizieller Seite bestätigt wurden. Irgendwelche Spekulationen wie z.B. „War es ein Wolf?“ kommentiere ich grundsätzlich nicht. Es schwirren zu viele gegensätzliche Informationen von bestimmten Interessengruppen durch das Netz. Kein seriöser Wolfsexperte kann dazu eine Aussage machen.

Wie beurteilen Sie den augenblicklichen Medienhype um die Wölfe in Deutschland?

Dass die Wölfe polarisieren, ist klar. Aber was im Moment vor sich geht – leider auch von Seiten der Politik – ist unerträglich und ist mir in den 30 Jahren, in denen ich über Wölfe aufkläre, noch nicht untergekommen. Es ist ungeheuerlich, wie hier gelogen wird und Fakten verdreht (oder erfunden) werden, um die Bevölkerung zu verunsichern.
Natürlich haben Menschen auch Angst vor dem Wolf. Das ist okay. Aber was ihnen jetzt von Politkern und Interessenverbänden vorgelogen wird, ist in meinen Augen hinterhältig und absolut unethisch. Das haben die Menschen – und der Wolf – nicht verdient.
Ich möchte mich hier dem Zitat des einstigen US-Senators Daniel Patrick Moynihan anschließen: „Jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung, aber nicht auf seine eigenen Fakten.“

Teil I der Leserfragen finden Sie hier

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